Einheitsfeier 2024

Gedenken unter freiem Himmel

Zum Tag der Deutschen Einheit lud die CDU Pfinztal zum Treff auf den Söllinger Leerdamplatz ein

(svs) Es ist gute Tradition, dass man sich zum 3. Oktober am Leerdamplatz in Söllingen versammelt. Zehn Jahre nach dem ersten Tag der Deutschen Einheit hatte die CDU Pfinztal begonnen, den besonderen Tag gemeinsam unter freiem Himmel zu feiern. So auch wieder dieses Jahr, wo der Empfang zudem im Zeichen eines weiteren Jubiläums stand: 50 Jahre Fusion der vier Ortsgemeinden Berghausen, Kleinsteinbach, Söllingen und Wöschbach zur heutigen Kommune Pfinztal.

Vor orangefarbenem CDU-Sonnenschirm und liebevoll gedecktem Tisch mit Brezeln, Wein und Wasser begrüßte der Vorsitzende der CDU Pfinztal, Frank Hörter, die drei bis vier Dutzend Gäste. Mit Augenzwinkern erklärte er, dass das pünktliche Ende des Regens ein gutes Omen für den Empfang sei. „Als Bürgermeister ist man immer auch Berufsoptimist“, stimmte Christian Stalf (CDU), Bürgermeister aus der Nachbarkommune Waldbronn, in seinem Grußwort zu. Tatsächlich hatte es am Morgen noch heftig geregnet, doch rechtzeitig zum Treffen blieb der Himmel gnädig.

Der Empfang erinnerte nicht nur an den Tag der Deutschen Einheit, sondern auch an die erfolgreiche Gebietsreform vor 50 Jahren, bei der sich die vier Pfinztaler Ortsteile zusammenschlossen. Ebenso vereinten sich damals auch die CDU-Ortsverbände. Ein Baum, der bei der ersten Feier gepflanzt wurde, steht heute noch am Leerdamplatz als Symbol dieser Einheit.

Doch die Feier war nicht nur rückwärtsgewandt. Angesichts der jüngsten Wahlergebnisse der Rechtsextremen in Thüringen, Brandenburg und Sachsen sprach Christian Stalf eindringlich über die Bedeutung des Dialogs: „Es ist wichtig, zu verstehen, welche Sorgen die Menschen umtreiben. Wir müssen im Gespräch bleiben.“ Seine Worte fanden Zustimmung unter den Anwesenden, die sich des gemeinsamen Werts der Demokratie bewusst waren.

Pfinztals Bürgermeisterin Nicola Bodner (parteilos) griff in ihrer Rede das Motto des diesjährigen Tags der Deutschen Einheit auf, das unter der Schirmherrschaft von Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin „Vereint Segel setzen“ lautete und darauf zielte, Vielfalt und Demokratie zu stärken. Bodner erinnerte an die mutigen Menschen, die die Friedliche Revolution in der DDR ermöglicht hatten und zitierte Michael Gorbatschow: „Wir brauchen die Demokratie wie die Luft zum Atmen.“ Auch zog sie Parallelen zur Gebietsreform, die Pfinztal zu einer starken Einheit gemacht hat. „Pfinztal ist bestens zusammengewachsen“, resümierte sie mit Stolz.

 

Zum Abschluss wurden kleine Präsente überreicht: einen Obstkorb für die Dame, eine Flasche Wein für den Herrn als Dankeschön für Rede und Grußwort. Anschließend tauschten sich die Gäste bei einem Glas Wein aus, bei lockerem Plausch über dies und das.

Ein besonderes Detail der Einheitsfeier in Pfinztal bleibt, dass die CDU die Veranstaltung seit Jahren allein organisiert und dazu einlädt. Eine Tatsache, die in der Vergangenheit auch zu Diskussionen und Kritik führte, wie Frank Hörter im Gespräch bestätigte. So mancher hätte sich ehemals eine breitere Beteiligung gewünscht, doch die CDU Pfinztal hat die Verantwortung für die Feier konsequent übernommen und hält die Tradition am Leben. Darüber hinaus gab es auch noch was zum Schmunzeln. Zum 50. Jubiläum der CDU Pfinztal soll eine Chronik-Broschüre entstehen, die allerdings noch in der Mache ist. Zum Trost kam Hörter dennoch freudig mit einem Stapel Broschüren an. „Das sind die Hefte, die wir zum 40. gemacht haben“, sagte er unter Lachen der Anwesenden: „Da geht’s von 1974 bis 2014 und was die letzten zehn Jahre passiert ist, kennt Ihr ohnehin, weil Ihr sie ja selbst miterlebt habt.“

Text: Dr. Sven Scherz-Schade Durlacher Blatt

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